Fahrradbrille: Selbsttönende Gläser vs. Wechselgläser – was ist besser?

Hannah Neuhauser
24.03.2025

Beim Kauf einer neuen Fahrradbrille stellt sich früher oder später die Frage: Soll es ein Modell mit selbsttönenden Gläsern sein oder doch lieber eine Brille mit Wechselgläsern? Aber was bedeutet das eigentlich genau – und welches System passt besser zu deinen Anforderungen? Wir nehmen beide Glaskonzepte genauer unter die Lupe und zeigen dir die jeweiligen Vor- und Nachteile auf.

Selbsttänende Sonnenbrille NAKED Optics

Selbsttönende Sportbrillen – ein echter Game Changer?

Wie der Name schon sagt, passen sich selbsttönende (auch photochromatische) Gläser automatisch an die Lichtverhältnisse an. Bei starker Sonneneinstrahlung verdunkeln sie sich – bei wenig Licht hellen sie sich wieder auf. Klingt nach dem perfekten Allrounder, oder?

Und ja, eine selbsttönende Brille kann besonders praktisch sein, wenn du während deiner Ausfahrt wechselnde Lichtverhältnisse hast, aber keine Lust oder Möglichkeit, Gläser zu tauschen. Du brauchst also nur eine Brille für verschiedenste Bedingungen – von strahlender Sonne bis hin zu bedecktem Himmel.

Aber: Ganz ohne Kompromisse funktioniert das Ganze leider nicht.

Die Tücken der Technik

Der Tönungsprozess dauert in der Regel rund 30 Sekunden oder länger, je nach Modell. Das bedeutet: Bei einem plötzlichen Wechsel – zum Beispiel, wenn du in einen Tunnel fährst oder in einen dichten Waldabschnitt kommst – kann es sein, dass du kurzfristig zu wenig siehst. Außerdem hängt die Tönung nicht nur von der Helligkeit ab, sondern primär von der UV-Strahlung.

Das kann zu Problemen führen – zum Beispiel beim Autofahren. Obwohl die Sonne durch die Windschutzscheibe blendet, filtert das Glas die UV-Strahlung heraus. Die Folge: Die Brille bleibt zu hell. Umgekehrt kann sie sich an bewölkten Tagen zu stark verdunkeln, weil UV-Strahlung auch durch Wolken dringt.

Auch die Temperatur spielt eine Rolle: An kalten Tagen funktionieren photochrome Gläser in der Regel besser als bei Hitze – da die chemische Reaktion, die für den Tönungseffekt verantwortlich ist, temperaturempfindlich ist.

Sportbrillen mit Wechselgläsern – flexibel auf allen Strecken

Zugegeben, Sportbrillen mit Wechselgläsern wirken im Vergleich zur „smarten“ Selbsttönung erst einmal etwas oldschool. Aber genau hier liegt ihr Vorteil: Du behältst die volle Kontrolle.

Du kannst die Gläser nicht nur je nach Lichtverhältnis, sondern auch nach Glasfarbe und gewünschtem Effekt auswählen:

  • Dunkle, graue Gläser: Ideal bei Sonne – sie reduzieren Helligkeit und schützen vor Blendung.
  • Orange oder violette Gläser: Verstärken Kontraste und Tiefenwahrnehmung – super bei bewölktem Himmel oder Waldpassagen.
  • Klargläser: Perfekt bei Dämmerung oder Nachtfahrten.

So kannst du gezielter auf deine Route und Wetterlage reagieren – und hast für jede Situation das passende Glas zur Hand. Außerdem bist du nicht auf chemische Reaktionen angewiesen, sondern kannst in Sekunden wechseln.

Fazit: Was passt besser zu dir?

Ob du dich für eine selbsttönende Fahrradbrille oder ein Modell mit Wechselgläsern entscheidest, hängt vor allem von deinem Einsatzbereich und persönlichen Vorlieben ab:

Du willst eine einfache All-in-one-Lösung ohne viel Aufwand und fährst meist bei ähnlichen Lichtverhältnissen? → Dann ist eine selbsttönende Brille eine gute Wahl.

Du bist bei jedem Wetter und auf verschiedensten Strecken unterwegs und willst das Beste aus jeder Situation herausholen? → Dann könnten Wechselgläser für dich die bessere Option sein.

Mit diesem Wissen bist du bestens vorbereitet für deinen nächsten Brillenkauf. Du willst noch mehr über die Unterschiede zwischen verschiedenen Wechselgläsern erfahren? Dann schau in diesen Blogbeitrag rein – dort findest du alles, was du wissen musst!

Credits: Elias Neier

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