Auf den Spuren von Pistenbully-Fahrer: Die Geheimwaffe für perfekte Pisten

Linda Eigner
16.03.2023

Wenn man im Winter Skifahren oder Snowboarden ist, dann sieht man sie überall auf den Pisten: die Pistengerätfahrer oder auch Pistenbullys genannt. Mit ihren massiven Kettenfahrzeugen sorgen sie dafür, dass die Schneedecke auf den Pisten optimal präpariert wird und die Skifahrer und Snowboarder beste Bedingungen vorfinden. Aber wer sind eigentlich die Menschen, die diese beeindruckenden Maschinen bedienen und wie funktionieren sie? Wir haben bei Pistenbully-Fahrer Lukas nachgefragt und einige interessante Hintergrundinformationen erhalten. Erfahre mehr in diesem Blog-Artikel und wirf mit uns einen Blick hinter die Kulissen. 🔥✨

Ausbildung und Aufgabenbereiche eines Pistenbully-Fahrers

📝 NAKED Optics: Welche Ausbildung braucht man, um als Pistenpräparier arbeiten zu können?

👉 Lukas: „Man braucht grundsätzlich keine spezielle Ausbildung zur Präparierung einer Piste. Man sollte jedoch ein gewisses Gespür für Schnee und vor allem keine Angst vor Kälte, Nässe und Nachtarbeit haben. Es ist auch wichtig, dass man ein Gefühl für das Gelände, ein technisches Verständnis und Freude an der Arbeit mitbringt. Dann funktioniert das auf jeden Fall gut, als Pistengerätfahrer zu arbeitet.“

📝 NAKED Optics: Welche Aufgaben und Tätigkeiten fallen bei deinem Beruf eigentlich an?  

👉 Lukas: Zum Aufgabenbereich des Jobs fallen diverse Arbeiten an. Wichtig ist natürlich die Beschneiung, die bereits im Sommer beginnt. Dafür werden verschiedene Maschinen benötigt. Es gibt auch bestehende Schneeerzeuger, wie Sturmkanonen und Lanzen, die das ganze Jahr im Gelände stehen. Danach folgt die Grundbeschneiung. Hier wird eine Grundschneedecke erzeugt, damit die Piste dann weiter beschneit werden kann oder Frau Holle die Piste beschneit 😉. Das ist eine grobe Zusammenfassung, wie eine Beschneiung funktioniert. Als Pistenpräparierer hat man dann die Aufgabe, im Herbst die Kunstschneehaufen zu verschieben und zu ebnen. Der Schnee wird überall aufgetragen. In weiterer Folge müssen die Schneemassen für die Skifahrer und Gäste gepflegt werden. Als Pistenpräparierer möchte man ein schönes Pistenbild schaffen, damit alle eine Freude haben. Beschneien und präparieren sind im Großen und Ganzen die wichtigsten Aufgaben.

Arbeit im Schneetreiben: Ein typischer Arbeitstag für Pistenraupenfahrer

📝 NAKED Optics: Wie sieht dann ein gewöhnlicher Arbeitstag im Winter eigentlich aus?

👉 Lukas: Der Arbeitstag ist natürlich abhängig vom Wetter. Normalerweise fange ich am Nachmittag um 16 Uhr an. Dann werden zunächst die Maschinen durchgecheckt und Kleinigkeiten wie Scheiben putzen, Öl-Stand und Wasser-Stand checken, erledigt. Man muss natürlich auch checken, ob man genug Tank hat. Wenn das Gerät dann abfahrbereit ist und die Scheiben sauber sind, geht es zur Vorbesprechung. Hier wird besprochen, wer was zu tun hat und wer welche Aufgaben übernimmt. Um 17.30 Uhr fahren wir dann alle gemeinsam ca. aus. Hier ist natürlich die Pistenpflege besonders wichtig. Zu späterer Stunde, so um Mitternacht, sind dann die meisten ungefähr mit ihren Aufgaben fertig. Wir besprechen uns dann nochmal und klären, wer noch was zu machen hat und ob noch etwas besonderes zu erledigen ist. Um 2.00 Uhr Früh herum gehen wir dann nochmal tanken und setzen uns nochmal zusammen. Da trinken wir dann auch manchmal ein Feierabendbier 😉 Nach 12 Stunden ist der Arbeitstag im Schnitt beendet.

 

📝 NAKED Optics: Wie viele Pistenraupen besitzt ein Skigebiet eigentlich ungefähr?

👉 Lukas: Das ist ganz verschieden. In dem Skigebiet, in dem ich aktuell arbeite, haben wir 9 Pistengeräte, die jeden Tag fahren und ein Gerät für den Park, also insgesamt zehn Geräte. Dann haben wir noch ein paar kleinere Geräte. Vorher habe ich in einem Skigebiet gearbeitet, wo wir 33 Geräte hatten. Das kommt immer ganz auf das die Größe des Skigebietes drauf an.

Pistenpräparierung im Detail: So entsteht die perfekte Piste für Skifahrer und Snowboarder

📝 Auch Michael von „Helden der Nacht“ hat uns interessante Insights zum Präparieren verraten. 

👉 Michael: Wie viel Arbeit und Zeit das Präparieren beansprucht, hängt natürlich vom jeweiligen Skitag ab. Wenn die Skipiste sehr buckelig hinterlassen wurde, dann muss man die Piste für den nächsten Tag öfter und intensiver bearbeiten. Hier muss man zunächst den Schnee einschieben, die Piste ebnen und dann erst präparieren. Grundsätzlich versucht man, dass man zwischen 23 Uhr und 1 Uhr nachts fertig wird. Je nach Größe des Skigebiets braucht man mehr oder weniger Pistengeräte, um zu dieser Uhrzeit fertig zu werden.

 

💡 Good to know: 💡 Eine Piste ist außerhalb der Betriebszeiten immer gesperrt, außer es ist ein Nachtskilauf möglich. Wer also in der Nacht auf der Piste unterwegs ist oder eine Tour geht, begibt sich nicht nur in Gefahr, sondern verstößt auch gegen die Regeln. Die Pistensperre gilt üblicherweise zwischen 17 bis 8 Uhr.

 

Die Kunst der Pistenpräparierung: Perfekte Pistenbedingungen schaffen

📝 NAKED Optics: Zum Abschluss: Lukas, was macht für dich die perfekte Skipiste aus?

👉 Lukas: Die Kombination aus einer ebenen Fläche, eine super Spur mit wenig Wellen, damit der Skifahrer gut fahren kann und natürlich keine Eisplatten. Wie man die Piste dann perfekt präpariert, dafür hat jeder sein eigenes Geheimnis. Die Sucht nach der Perfektion ist für mich das Geheimnis der perfekten Piste, nämlich jeden Tag das Maximum aus der Piste herausholen.

 

Wir bedanken uns an dieser Stelle sehr herzlich bei Lukas und Michael für die spannenden Einblicke und Informationen rund um den Beruf als Pistengerätfahrer. Schau unbedingt auf der Homepage der „Helden der Nacht“ vorbei und höre dir ihren neuen Song „Bullyfohra" an und erhalte noch mehr interessante Insights der beiden. 

Credits:  Foto von Patrick T'Kindt auf Unsplash

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