EARLY BIRDS MOVEMENT - die Sport Community in Wien, Salzburg, Innsbruck & München

Dominik Gaßner
15.04.2025

Hallo Flora! Freut uns, dass du hier bist und mit uns ein bisschen über Early Birds sprichst. Starten wir doch gleich direkt rein. Was ist eigentlich „The Early Birds Movement“? Stelle euer Projekt doch bitte kurz in deinen Worten vor.

Hallo Hannah! Danke für die Einladung. Freut mich, dass ich da sein und mit euch über Early Birds quatschen darf!

Early Birds ist eine Sport Community, welche bereits Frühmorgens in Wien, Salzburg, Innsbruck und München die Straßen unsicher macht. Angefangen haben wir vor knapp 5 Jahren in Wien mit einem Lauftreff, aber mittlerweile machen wir viele verschieden Sportarten gemeinsam wie: Radfahren, Yoga und HIIT-Trainings und seit kurzem auch Schwimmen. Es geht darum, sich zu treffen, um gemeinsam zu schwitzen und Freude am Sport zu haben. Außerdem nehmen wir regelmäßig als Community an Events teil, oder bereiten uns gemeinsam auf ein Event vor. Wir machen das Ganze kostenlos und freiwillig. Das heißt auch unser Organisationsteam, sowie unsere knapp 30 Coaches machen das alles ohne Bezahlung. Man lernt durch Early Birds jedoch so viele nette, neue Leute kennen und es entstanden schon so viele neue Freundschaften, dass die investierte Zeit bis jetzt keinesfalls umsonst war.

Klingt sehr cool. Wie kam es zu der Idee eine Lauf-Community zu gründen?

Angefangen hat alles während dem Corona-Lockdown. Ich habe mich mit 5 Freunden regelmäßig draußen in der freien Luft zum Laufen getroffen, da das für uns die einzige Option war, wie man sich ohne hohes Infektionsrisiko treffen konnte. Mit der Zeit stießen immer mehr Leute zu unserer Laufgruppe dazu und wir waren schon bald 30-40 Leute, die zusammen gelaufen sind. Darauf gründeten wir eine What‘s-App Gruppe, in der wir uns austauschen konnten. Diese wurde relativ schnell "Early Birds" getauft, da wir immer in der Früh vor der Arbeit laufen waren. Weil die Idee mit der Lauf-Community so gut ankam, haben wir uns gedacht es wäre cool, eine eigene Website sowie einen Instagram Kanal zu machen, um noch mehr Leute zu erreichen und so nahm das alles seinen Lauf.

Ich bin dann von Wien weggezogen nach Salzburg und musste feststellen, dass es in Salzburg noch keine richtige Laufgruppe gab. Daher habe ich mit vier Freunden die Initiative ergriffen und die Early Birds Trainings auch in Salzburg eingeführt. Wenig später fanden sich dann auch in Innsbruck und München einige motivierte Freundesgruppen, welche die Early Birds Bewegung dort organisierten.

Was unterscheidet eure Trainingsgruppe von anderen Sport Communities?

Ein klarer Unterschied ist, dass wir in der Früh trainieren. Die meisten Sportgruppen bieten ihre Trainings eher am Abend nach der Arbeit an. Aber ich würde sagen, dass unsere Community nicht nur gemeinsam Sport macht, sondern auch über die Trainings hinaus eine starke Gemeinschaft bildet. Wir gehen regemäßig auch nach den Einheiten noch etwas trinken, oder fahren gemeinsam auf Events. Letztes Jahr waren wir zum Beispiel gemeinsam am Gardasee, um dort beim Halbmarathon teilzunehmen bzw. anzufeuern. Da waren wir mit über 150 Personen in einem gemeinsamen Hotel. Das coole ist auch, dass unsere Community so vielfältig ist und echt jeder „willkommen“ ist – von jung bis alt, von Sportanfänger bis Profi.

Das ist die perfekte Überleitung zu meiner nächsten Frage: Für wen sind eure Trainings geeignet? Gibt es irgendwelche Voraussetzungen, um mitzumachen?

Grundsätzlich ist das Training wie schon gesagt für Jedermann und -frau, egal welchen Alters. Wir haben auch eine App, über die wir kommunizieren und da sieht man schon, dass unsere Hauptzielgruppe Studenten und junge Erwachsene sind. Wir haben aber durchaus auch einige ältere Personen dabei, die über 60 sind und sehr gerne zu unseren Trainings kommen. Frauen und Männer sind dabei recht ausgeglichen.


Wie siehts mit den sportlichen Voraussetzungen aus? Muss man die Angst haben, dass man zu langsam ist für die Gruppe?

Nein, es ist wirklich für jedes Level geeignet! Bei vielen Einheiten bieten wir auch verschieden Leistungsgruppen an. Beispielsweise beim Training für den „Wings for life run“ bieten wir unterschiedliche Pacegruppen an, um das Training für jeden optimal zu gestalten. Diese reichen von 04:30min/km für ambitionierte Läufer bis hin zu 06:30 oder langsamer für Laufeinsteiger. Das coole daran ist, dass man als Anfänger sehr viel von erfahreneren Läufern lernen kann. Generell kann aber jeder vom Netzwerk der Community profitieren, weil die meisten Leute echt sehr hilfsbereit sind und wir uns gegenseitig super unterstützen. Zum Beispiel ist die eine Person Laufanfänger und bekommt hierfür Tipps, dafür ist diese Person Physiotherapeutin und kann den erfahrenen Läufern Tipps bei kleineren Verspannungen oder Schmerzen geben.

Du hast angesprochen, dass ihr euch auch auf spezifische Events vorbereitet. Wie sieht das genau aus?

Ja genau, hier trainieren wir gemeinsam auf einen Lauf hin. Wir machen unsere „long runs“ gemeinsam bzw. in unterschiedlichen Pacegruppen, aber laufen auch die Intervalle auf der Laufbahn zusammen. Das heißt jeder läuft dort in seinem eigenen Tempo und kann so die Intensität individuell gestalten. Durch das Gemeinschaftsgefühl pusht man sich aber trotzdem mehr und ist motivierter, als würde man einsam seine Runden laufen.

Ein weiteres Event, auf das wir uns gemeinsam vorbereitet haben, war beispielsweise das HYROX Event in Wien. Da hatten wir sogar mit dem HYROX Weltmeister Alex Roncevic eine Trainingseinheit und konnten uns von einem Profi wertvolle Tipps abholen. Das heißt es finden sich sehr oft auch professionelle Trainer, die uns ihr Wissen zur Verfügung stellen.

Okay, ich bin überzeugt. Wie kann ich mitmachen?

Am besten über unsere App, es geht aber natürlich auch über unsere Homepage: Dort einfach einen Account erstellen und anmelden. Dann seid ihr schon dabei und seht alle unsere Events. Wenn man dann auf ein Event klickt, sieht man die genauen Infos und kann sich selbst anmelden. Die Anmeldung ist kein muss, man kann auch einfach so zum Training kommen. Der Vorteil ist aber, dass man über die App informiert wird, sollte sich etwas ändern, oder sollte das Training kurzfristig abgesagt werden.

Wie siehts mit der Motivation in der kalten Jahreszeit aus? Werden eure Trainings trotzdem durchgeführt und auch besucht?

Ich merke es bei mir selbst, es motiviert einen, wenn man weiß, dass ein Training ist und man sich angemeldet hat. Es fällt sogar leichter, dass man dann aufsteht und sich fertig macht, obwohl es schneit, kalt ist und man normalerweise nicht freiwillig hinausgehen würde. Das geht auch vielen Teilnehmern so und darum funktioniert das im Winter auch sehr gut. Aber das Trainingsangebot ist natürlich im Sommer größer, da wir im Winter mehr an Räumlichkeiten und Infrastruktur gebunden sind. Wir wollen unser Angebot möglichst kostenlos anbieten und da ist es natürlich leichter, wenn man das Yoga einfach im Park macht, anstatt eine Turnhalle mieten zu müssen. Im Winter bieten wir beispielsweise anstatt der Radfahrten ZWIFT Einheiten an, YOGA-Kurse, Spinning-Einheiten oder HIIT-Trainings. Für Hallentrainings fallen jedoch dann geringe Gebühren für die Teilnehmer an, weil wir die Raummiete auf alle aufteilen.

Stichwort Veränderung: Seit euren Anfängen hat sich die Gruppe stark vergrößert – was hat sich am meisten verändert? Welche Pläne habt ihr für die Zukunft?

Natürlich hat sich der Organisationsaufwand im Core Team stark gesteigert. Wir waren ja anfänglich, wie schon erwähnt, nur eine kleine Laufgruppe, die sich jede Woche draußen getroffen hat. Mittlerweile haben wir bei einigen Trainingseinheiten in Wien an die 100 TeilnehmerInnen – das muss dann schon dementsprechend geplant und überlegt sein. Außerdem bekommen wir jährlich zwischen zwei und dreitausend neue Mitglieder dazu, welche wir natürlich bestmöglich informieren und integrieren wollen.

Eine weitere große Veränderung war, dass immer mehr Sportarten dazu kamen und manche Sportarten auch mehr Organisations- und Planungsaufwand mit sich bringen, wie z.B. Indoor-Einheiten oder Schwimmeinheiten. Hier mussten wir aber auch eine Grenze ziehen, um den Organisationsaufwand nicht zu groß werden zu lassen. Daher wollen wir unser Sportangebot fürs erste jetzt einmal so lassen und planen keine weiteren Sportarten einzuführen. Meistens ergibt sich so etwas aber eh von selbst, wie jetzt beim Schwimmen z.B. Eventuell wollen wir in Zukunft mehr „Single Events“ anbieten, um die Vielfalt an Sportarten weiter zu erhöhen und auf individuelle Wünsche besser eingehen zu können.

Du hast es gerade angesprochen, ihr macht das alles freiwillig und kostenlos. Was ist deine persönliche Motivation dahinter mitzulaufen, aber auch bei der Organisation mitzuhelfen?

Wie vorher schon erwähnt: man lernt so viele neue Leute kennen und ich habe schon so viele Freundschaften durch die Gemeinschaft geschlossen. Man kommt einfach von seiner normalen „Alltagsbubble“ raus und vernetzt sich mit Personen, mit denen man sonst nie in Kontakt kommen würde. Auch die Integration von neuen Leuten in die Gruppe finde ich immer wieder schön zu sehen. Es ist einfach cool so ein gemeinsames Projekt zu haben. Wenn man dann sieht, wie groß so ein Projekt werden kann, wenn alle motiviert sind und alle die gleiche Vision haben, motiviert das natürlich sehr. Auch der Zuspruch der TeilnehmerInnen hilft dabei und motiviert uns weiterzumachen.

Okay, danke Flora für das nette Gespräch und dass du dir die Zeit genommen hast. Gibt es noch irgendwas, dass du uns noch unbedingt sagen willst?

Danke auch! Eigentlich bliebt nur zu sagen: für alle, die Interesse haben und gerne Sport betreiben, oder damit starten wollen, probiert es aus und überzeugt euch selbst davon. Es ist völlig kostenlos und ihr habt nichts zu verlieren!

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